Ein Wiedersehen

von Marco Meng

erschienen in Kommunikaze 21, Oktober/November 2006

Dein Schatten dort an öden Hausfassaden
Schien lieblicher als aller Frühlingswind:
Die Stadt, die Welt, ein alter Trödelladen,
Ist  voller Wege, die vergebens sind.


Das Land in meinem Innern ist verlassen,
Sucht deinen Atem, der unsterblich macht.
Doch Regen gurgelt trostlos durch die Gassen:
Nichts blieb zurück von jener Maiennacht.


Nun lass mich nur auf halbem Weg verharren,
Den bleichen Schatten dort noch einmal sehn;
So tanzt die Welt und spielt das Lied der Narren,
Und alles war, als wär es nie geschehn.


Die Sehnsucht will mein Dasein schier ersticken
Mit jenem Wunsch, dich endlich doch zu ficken.