Fernweh

von Katharina Kunze

erschienen in Kommunikaze 5, Juni 2003

Beidseitig schießende weiße Streifen
Beschweren meine Augen mit Silberseiden
Der Belag flüstert mir die alten Weisen
Vom ewigen Drang und Wusch zu reisen.

Die Landschaft andererseits der Scheibe
Verändert sich stetig, unmerklich und leise.
Grad noch bedroht von Hochhausriesen,
Gräbt sich das graue Band durch Wiesen.

Du merkst es, wenn die Flügel wachsen
Doch weißt du dies erst dann zu schätzen,
wenn dich mehr Abschied denn  Ankunft reizt
Glücklich ist der, der ums Fernweh weiß.