Projekt Berlin 2003 Folge 2

von Darren Grundorf

erschienen in Kommunikaze 2, Februar 2003

Noch immer nicht davon abbringen lassen, einen Marathon zu laufen, haben sich Darren Grundorf und Jan Paulin. Hier der Stand der Dinge:


Berlin? September? 42 Kilometer? -- Ach, sicher! Der Marathon, den wir da laufen sollten. Jetzt fällt es mir wieder ein. Deswegen die 250 Euro für Laufschuhe und für das Herzfrequenzmessgerät. Deswegen die Blasen an den Füßen und die Muskelverhärtungen in meinen Beinen. Deswegen auch die tausend Ratschläge von guten Freunden und solchen, die es werden wollen: "Mein Onkel ist auch schon einmal einen Marathon gelaufen. Wenn du da mal was wissen willst, ich kann dir ja mal die Nummer geben." - "Ja, danke. Schreib sie mir doch bitte auf einen Zettel und und leg ihn dann unter einen Baum im Schlosspark. Ich hole ihn mir dann beizeiten dort ab."

Mein Onkel war übrigens Bademeister im Schwimmbad in Herford-Elverdissen. Wenn da mal einer was wissen will...

Die meisten Ratschläge gingen aber dahin, dass unser Trainingsprogramm ein riesengroßer Schwachsinn sei und dass es uns eher umbringen wird, als dass wir damit einen optimalen Trainingseffekt für einen Marathon erzielen werden. Zugegeben, da sind wir wohl ein wenig übers Ziel hinausgeschossen. Bevor wir also die volle Distanz von 42,195 km laufen, machen wir nun doch erst einmal kleine Schritte und üben uns auf kürzeren Strecken.

Athlet Paulin hat sich beim Trainingsauftakt (Wüste-Sutthausen-Pinkelpause-Wüste) dann auch gleich eine schlimme Erkältung zugezogen und musste zwei Wochen pausieren. So bin ich dann alleine durch Osnabrück gelaufen und habe dem Kollegen nun ein paar Laufkilometer voraus. Erst in zwei Monaten werden wir genaueAuskünfte über unseren Trainingsstand liefern können. Dann gibt es die ersten 10- und 20-Kilometer-Zeiten, vorausgesetzt, dass Kollege Paulin sich nicht noch einmal so bekloppt anstellt.
Fast wären wir ja zu dritt gewesen: Daniela hatte schon zu Beginn unseres forschen Plans Interesse bekundet und wollte eigentlich auch mitlaufen. Doch knickte sie, wie das halt schon mal passiert, auf der Mensatreppe um und musste nach der Selbstdiagnose "irgendwie die Sehnen kaputt" dem Training fernbleiben. Schade!

Wir aber machen weiter. Auch wenn schon die ersten Wetten gegen uns laufen, es draußen wieder kälter geworden ist, und wir uns derzeit so ziemlich alles vorstellen können, aber bestimmt nicht, am 28. September 42,195 km durch Berlin zu laufen.